Erneut fordert die gesamtwirtschaftlich zugespitzte Lage eine Firmeninsolvenz innerhalb der Küchenbranche: Nach rund zehn Jahren ist die RWK & Kuhlmann Küchen GmbH zum zweiten Mal zahlungsunfähig. Das wurde vom Amtsgericht Bielefeld nach einem Antrag der Geschäftsführung vom 14.02.2025 bestätigt. RWK & Kuhlmann will sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung restrukturieren und alle notwendigen Maßnahmen umsetzen, um die Gesellschaft zukunftsfähig aufzustellen.
Im Zuge der Transaktion tritt Ralf Marohn als bisheriger Geschäftsführer ab. Steffen Liebich wurde als neuer Geschäftsführer bestellt.
Steffen Liebich neuer Geschäftsführer
Die Nachricht platzt wie eine Bombe in das Branchengeflüster der vergangenen Tage, in denen bekannt wurde, dass Brigitte Küchen-Geschäftsführer Steffen Liebich mit seiner Beteiligungsgesellschaft die Anteile an der RWK & Kuhlmann Küchen GmbH übernommen hat. Demzufolge hatte Ralf Marohn, der bisherige Geschäftsführer, händeringend einen Übernehmer gesucht, um sich seiner Politkarriere zu widmen.
Dass hinter dem Inhaberwechsel noch andere Gründe steckten, konnte bislang nur vermutet werden. Nun die Gewissheit. Als Gründe werden seitens der neuen Geschäftsführung „eine schwache Baukonjunktur und sinkende Nachfrage verbunden mit fehlender gesamtwirtschaftlicher Wachstumsdynamik sowie ein anhaltend herausforderndes Marktumfeld“ genannt. Dem soll eine Neuorganisation in Eigenverwaltung entgegentreten.
Ohne Zweifel ist Steffen Liebich dafür der richtige Mann: Gemeinsam mit seinem Co-Geschäftsführer Jens Uhe hatte Liebich erst im Oktober 2024 ein laufendes Insolvenzverfahren für Brigitte Küchen beendet und damit eine Firmensanierung in Eigenregie erfolgreich abgeschlossen.
Produktion und Auslieferung laufen weiter
Gleicher Modus operandi soll nun auch für RWK & Kuhlmann Küchen gelten: So laufe der Geschäftsbetrieb, also die Auftragsannahme, Produktion und Lieferlogistik, unverändert weiter. Die Geschäftsführung habe „alle Voraussetzungen für die störungsfreie Versorgung mit Vorprodukten und Betriebsmitteln geschaffen“. Liebich verspricht, dass sich für Geschäftspartner von RWK & Kuhlmann nichts ändern werde: „Alle aktuellen und zukünftigen Lieferungen erfolgen wie bisher zuverlässig.“
Der neue Geschäftsführer will die Restrukturierung auch dazu nutzen, um den organisatorischen und rechtlichen Rahmen für langfristiges Wachstum zu schaffen. Dazu zählen Investitionen in die Produktionskapazitäten und den Maschinenpark des Betriebs, insbesondere zur Absicherung einer effizienteren Fertigung von individuellen Losgrößen.