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20. Hermes Barometer – Lieferketten durch Digitalisierung schützen

Geopolitische Konflikte, Digitalisierung, Cyberangriffe oder neue Gesetze: Die Sicherung globaler Lieferketten wird für Unternehmen zunehmend herausfordernder. Um die Anfälligkeiten zu minimieren, sollten Unternehmen auf Digitalisierung und Zusammenarbeit setzen. Das hat jetzt das 20. Hermes-Barometer „Risikomanagement in der Supply Chain“ ergeben, an dem sich 150 Logistikverantwortliche deutscher Firmen beteiligt haben.

Demnach nutzen 55 Prozent nutzen bereits ein Konzept zur automatisierten Überwachung der gesamten Supply-Chain-Management-Prozesse, bei größeren Unternehmen mit 250 bis 1.000 Mitarbeiter:innen sind 71 Prozent. Verglichen mit dem Hermes-Barometer von 2019 entspricht das einer Steigerung von 16 Prozentpunkten. „Gerade bei komplexen, weltumspannenden Lieferketten müssen Unternehmen ihre Geschäftspraktiken mit einem ganzheitlichen Risikomanagement absichern: Selbst eine kleine Störung im Produktzyklus kann direkte Auswirkungen auf nachgelagerte Teile der Wertschöpfungskette haben“, erklärt Moritz Gborglah, Division Manager Operations bei Hermes International.

Eine wichtige Möglichkeit der Risikoprävention sehen 81 Prozent in der Lieferantenbewertung. Um Ausfälle, Lieferengpässe oder Qualitätsmängel in der Supply Chain zu reduzieren, setzen 63 bzw. 59 Prozent zudem die Compliance-Überwachung sowie Risikobewertung ein. 

Mit ihrer Risikoprävention möchten 71 Prozent der Befragten eine hohe Produktqualität gewährleisten. Ebenso wichtig sind ihnen die Versorgungssicherheit sowie die Erfüllung von Bedürfnissen ihrer Kund:innen. 58 Prozent begründen ihre Strategien zur Risikominimierung mit der Einhaltung von Vorschriften und Standards ihrer Lieferanten. Gleichwohl hält nur etwas mehr als die Hälfte, ihr aktuelles Risikomanagement für effektiv.

Laut den Umfrage-Ergebnissen könnten vor allem zwei Aspekte ein ganzheitliches Risikomanagement für die Supply Chain vorantreiben: die Digitalisierung und der Einsatz fortschrittlicher Technologien. So stimmen 76 Prozent der Befragten zu,  dass smarte Lösungen und Tools wichtig sind, um Risiken frühzeitig zu erkennen und diese proaktiv zu managen. In Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten sind es sogar 82 Prozent. „Der Einsatz von KI-gestützten Prognosemodellen oder IoT-Technologien erlaubt es, komplexe Datenmuster der Lieferkette – etwa Informationen über Lieferanten, Transportwege oder Lagerbestände – in Echtzeit zu analysieren und zu interpretieren. So fallen Anomalien, Verzögerungen oder Engpässe schneller auf“, ordnet Gborglah die Ergebnisse ein.

Daneben halten 88 Prozent der Befragten einen vertrauensvollen Austausch und eine eben solche Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten für ein effektives Risikomanagement als unerlässlich. „Transparente Kommunikation geht über den einfachen Informationsaustausch hinaus und führt zur Entwicklung proaktiver Strategien, die nicht nur Risiken minimieren, sondern auch die Agilität der Supply Chain steigern“, erklärt Gborglah. „Wer die Kommunikation mit den anderen relevanten Lieferkettenakteuren intensiviert, stärkt die operative Exzellenz, ermöglicht schnelle Anpassungen an Marktveränderungen und verschafft sich langfristig einen strategischen Wettbewerbsvorteil.“
 

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